Kosten von UVV Prüfungen im Fuhrpark: ein kurzer Überblick

UVV Prüfung Kosten

Die UVV Prüfung wird oft als leidiges Übel angesehen, denn die regelmäßige Prüfung des Equipments rund um den Arbeitsplatz – worunter natürlich auf der Fuhrpark fällt – ist für viele eine nervige Pflicht, aber: UVV Prüfungen kosten viel weniger Geld und Nerven als eventuelle Unfälle, die durch unsicheren Gebrauch von Fahrzeugen und Maschinen geschehen können – geschweige denn die Folgen. Deshalb ist es unentbehrlich für Unternehmen auch und vor allem mit eigenem Fuhrpark, die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) zu erfüllen.

Sie sehen regelmäßige Untersuchungen der Fahrzeuge und Maschinen vor. Damit sichern sich Betriebsinhaber und Fuhrparkleiter gegen finanzielle und strafrechtliche Konsequenzen ab. An dieser Stelle sei erwähnt, dass bei einer UVV Prüfung weniger Funktionstüchtigkeit von Fahrzeugen und Maschinen untersucht wird. Das Ziel ist es vielmehr, die Betriebssicherheit und den Arbeitsschutz der Angestellten zu gewährleisten.

Wie hoch sind die UVV Prüfungs-Kosten?

Die Kosten für eine UVV-Prüfung von Fahrzeugen in einem Fuhrpark liegen zwischen 15 und 110 Euro. Grundsätzlich empfiehlt es sich, eine UVV Prüfung der Fahrzeuge im Rahmen der HU (Hauptuntersuchung) durchzuführen. Die Kosten liegen dann ungefähr zwischen 30,– und 50,– Euro pro Kraftfahrzeug.

Ganz genau kann man die Kosten einer UVV Prüfung nicht genau einschätzen. Der Grund dafür ist, dass sie von den zu beurteilenden Fahrzeugen, Arbeitsmaschinen und Arbeitseinrichtungen abhängen. Dabei gilt es jedoch, Folgendes zu bedenken: Je größer der Fahrzeug- oder Maschinenbestand in einem Unternehmen ist, desto höher steigen die Kosten für durchzuführende UVV Prüfungen.

Kostenbeispiele einer UVV Prüfung in verschiedenen Bereichen:

  • Fahrzeuge zwischen 15,– und 110,– Euro
  • Baumaschinen zwischen 40,– und 80,– Euro
  • Hebe- und Arbeitsbühnen zwischen 30,– und 120,– Euro
  • Hebezeuge und Lastaufnahmemittel zwischen 25,– und 70,– Euro
  • Fahrzeugkran zwischen 30,– und 120,– Euro
  • Stapler zwischen 30,– und 80,– Euro
Kostenbeispiele für die UVV-Prüfung bei Fahrzeugen

Was wird bei einer UVV Prüfung geprüft?

Eine regelmäßig durchzuführende UVV Prüfung ist darauf ausgerichtet, den Zustand von Fahrzeugen sowie Arbeitsmaschinen und Arbeitseinrichtungen in einem Unternehmen zu beurteilen.

Einerseits wird der bestimmungsgemäße Zustand untersucht. Andererseits erfolgt bei Fahrzeugen, die über kein amtliches Kennzeichen verfügen, eine sorgfältige Prüfung auf den arbeits- und verkehrssicheren Zustand.

Besitzen Fahrzeuge eine behördliche Betriebserlaubnis (mit amtlichem Kennzeichen), muss der durch diese Erlaubnis zu gewährleistende Zustand einer Kontrolle unterzogen werden.

Die Vorschrift 70 der DGUV besagt, dass die Prüfung auf den arbeitssicheren Zustand eines Fahrzeugs jährlich zu erfolgen hat. Findet diese Prüfung bei der fälligen Hauptuntersuchung (HU) statt, muss sie nicht separat wiederholt werden. 

Der Gedanke hinter einer UVV Prüfung ist es, durch die festgelegten Standards die Gesundheit und den Arbeitsschutz sicherzustellen. Es geht darum, zu gewährleisten, dass sowohl die in einem Unternehmen verwendeten Fahrzeuge als auch der Arbeitsplatz in ihnen den Sicherheitsstandards entspricht.

Dabei darf die Rolle der Fahrer nicht außer Acht geraten: Sie sind dazu verpflichtet, das genutzte Fahrzeug beim Arbeitsantritt genauso wie bei der Übergabe sorgfältig zu überprüfen. Die Überprüfung sollte anhand einer bei der Unternehmensführung oder Fuhrparkleitung bereitgestellten Checkliste immer dokumentiert werden.  

Welche Fahrzeuge brauchen eine UVV Prüfung?

Die Vorschrift 70 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) regelt, welche Fahrzeuge einer UVV Prüfung unterliegen. Als Fahrzeuge werden im Sinne dieser Vorschrift maschinell angetriebene Landfahrzeuge sowie Anhängerfahrzeuge bezeichnet, die nicht an Schienen und elektrische Leitungen gebunden sind. Hierzu gehören Fahrzeuge, welche in die folgenden Kategorien fallen: 

  • Personenkraftwagen, einschließlich Mietwagen, Poolfahrzeuge und Taxis
  • Anhängerfahrzeuge wie beispielsweise Starrdeichselanhänger (SDAH), Motorradtransporter und Sattelauflieger 
  • Nutzfahrzeuge, darunter Lastkraftwagen, Kastenwagen und Transporter
  • Speziallastkraftwagen wie Feuerwehr- und Kommunalfahrzeuge sowie Dumper und Spezialfahrzeuge für Holztransport
  • Sonderkraftfahrzeuge, darunter Kranken- und Behindertentransportwagen
  • Einspurige Kraftfahrzeuge, einschließlich (Leicht-)Krafträder und Fahrräder, sofern sie nicht nur manuell (mit Muskelkraft) angetrieben werden.
Welche Fahrzeuge brauchen eine UVV Prüfung?

Neben maschinell angetriebenen Landfahrzeugen und Anhängerfahrzeugen fallen auch die Arbeitsmaschinen und Arbeitseinrichtungen in die Vorschrift 70 der DGUV. Voraussetzung ist, dass sie entweder selbstfahrend oder Anhängerfahrzeuge sind. Den fahrzeugtechnischen Teil machen Brems- und Lenkeinrichtung, Fahrwerk, Führerhaus, Fahrerplatz sowie Beleuchtungseinrichtungen aus. 

Die in der Vorschrift 70 der DGUV definierten Arbeitsmaschinen und Arbeitseinrichtungen umfassen unter anderem: 

  • Abschleppwagen
  • Müllsammelfahrzeuge
  • autonom fahrende Kehrmaschinen
  • Gleisreinigungsfahrzeuge
  • Straßenmarkierungsmaschinen
  • Transportbetonmischer

Wer darf eine UVV Prüfung durchführen?

Grundsätzlich ist die Unternehmensführung für eine gesetzeskonforme UVV Prüfung zuständig. Sie hat die Rolle des Fahrzeughalters, der im Fall von Unregelmäßigkeiten und Verstößen Verantwortung und strafrechtliche Konsequenzen übernimmt.

Es ist allerdings möglich, dass die Unternehmensführung ihre Pflichten an das eigene Personal oder an einen externen Dienstleister delegiert. 

Die Vorschriften der Berufsgenossenschaften (BG) weisen darauf hin, dass Prüfer über die entsprechenden technischen Qualifikationen verfügen müssen. Nur so können sie die Betriebssicherheit von Fahrzeugen kompetent beurteilen. Sie fungiert als Sachkundige bzw. Sachverständige. 

Entscheidet sich die Unternehmensleitung dafür, das eigene Personal mit der regelmäßigen Durchführung einer UVV Prüfung zu beauftragen, muss sie eine verantwortliche Person einschulen. In der Praxis führen Kfz-Gesellen oder Kfz-Meister eine UVV Prüfung durch, aber es kann sich auch um andere fachkundig geschulte Mitarbeiter handeln.

Die Personaleinschulung kann für kleine und mittlere Unternehmen (kurz: KMU) eine Herausforderung darstellen. Die beauftragten Mitarbeiter übernehmen dort nicht selten eine UVV Prüfung neben ihrer hauptsächlichen Tätigkeit und müssen das notwendige Fachwissen selbst aneignen.  

Gutachter bei der UVV-Prüfung

Es steht der Unternehmensführung ebenfalls frei, einen externen Dienstleister in Anspruch zu nehmen. Jede autorisierte Kfz-Werkstatt ist dazu befugt, eine UVV Prüfung separat oder im Rahmen einer Inspektion durchzuführen.

Um rechtlich anerkannt und wirksam zu sein, muss diese in der Rechnung der Kfz-Werkstatt eingetragen sein. Darüber hinaus können TÜV, die qualifizierten Fuhrparkmanagement-Gesellschaften und Reifenhändler UVV Prüfungen durchführen.

Im Rahmen einer UVV Prüfung gilt es folgende Unterlagen einzureichen:

  • Aufbauanleitung
  • Bedienungsanleitung
  • Prüfbuch
  • Technische Unterlagen

Fazit

Es wäre gelogen, zu behaupten, die UVV Prüfung nerve nicht. Aber welche Prüfung tut das schon? Am Ende überwiegen doch die Vorteile gegenüber den Mühen immens.

Das Geld, das die Checks kosten, spart das Unternehmen langfristig, indem Arbeitsunfälle im Betrieb vermieden und fehlerhaftes Equipment frühzeitig erkannt wird.

Zudem besteht nicht die Gefahr, dass der Versicherungsschutz der DGUV erlischt und man im Falle des Falles auf den Ausgaben sitzen bleibt.

Und am Wichtigsten: Man bewahrt Beschäftigte durch Prävention vor Verletzungen und möglichen langen Unfallfolgen, die durch kaputte Betriebsgeräte entstehen können.

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Für Sie geschrieben von

Thorsten Podlech

Thorsten Podlech ist CTO und Mitgründer der Mobexo. Bereits seit 2002 in der Automobilbranche zuhause, hilft er mit Mobexo die Themen Flottenmanagement und Schadenmanagement drastisch zu vereinfachen. Mehr über Thorsten Podlech erfahren.